Man geht ja eigentlich ins Spital, um gesund zu werden. Das ist jedenfalls der Sinn der Übung. Wenn da nur nicht die Problematik der Mangelernährung in den Spitälern wäre. Sie haben richtig gelesen, nicht nur sind viele Menschen schon bei Spitaleintritt mangelernährt (s.Beitrag), sondern es besteht auch ein hohes Risiko einer Mangelernährung während des Aufenthalts.
Aufgeschreckt durch einen Bericht des Europarats hat das Bundesamt für Gesundheit bereits vor einigen Jahren eigene Untersuchungen anstellen lassen. Im Zuge dieser Studie musste man feststellen, dass „Mangelernährung ein häufiges Problem in Schweizer Spitälern ist und ihre Bedeutung oft unterschätzt wird. Betroffene Patienten leiden unter erhöhter Morbidität und Mortalität, was zudem eine verminderte Lebensqualität und erhöhte Kosten zur Folge hat. Mangelernährung im Spital wird oft nicht behandelt, weil das behandelnde Personal eine ungenügende Ausbildung in Ernährungsfragen hat.“
Dies bedeutet nicht nur schlechtere Genesungschancen, sondern auch unnötige Kosten für die Allgemeinheit. Im Jahr 2004 hat die Mangelernährung satte 526 Millionen Franken Folgekosten generiert, wie das BAG ermittelt hat. Und wer jetzt denkt, heute sei es sicher besser, muss ich enttäuschen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Situation nicht verbessert hat. Dabei müssten pro Patient lediglich 92Franken aufgebracht werden, um den Spitalaufenthalt um einen Tag zu reduzieren.