Schlagwort-Archive: Staatliches Verbot

8km spazieren für ein Fläschchen Cola

Schon lange beobachten Gesundheitsexperten den Konsum von Soft Drinks mit Besorgnis und fordern eine Reduktion. Sogar Verbote sind im Gespräch. Seit einigen Jahren müssen immerhin die Kalorien auf den Verpackungen angegeben werden. Doch kaum jemand weiss etwas damit anzufangen.

Vielleicht ändert sich das bald. Eine im American Journal of Public Health publizierte Studie beschreibt nämlich einen erfolgreichen, innovativen Ansatz, um die Inhaltsangaben verständlicher zu machen.

Forscher der Universität John Hopkins haben Hinweise angebracht, welche die Kalorienzahl in Relation stellen zu den sportlichen Aktivitäten, die notwendig sind, um die Energie wieder zu verbrennen. Eine Flasche Soft Drink mit 250 Kalorien erfordert entweder einen Spaziergang über 8 Kilometer oder 50 Minuten Joggen! Die Hinweise haben ihre Wirkung nicht verfehlt: In einem mehrmonatigen Versuch in einigen Lebensmittelgeschäften konnten die Forscher eine langfristige Beeinflussung des Konsumverhaltens von Teenagern nachweisen. Sie haben deutlich öfter zu Wasser gegriffen.

Und in der Schweiz? In einer online Umfrage auf 20 Minuten mit über 16’000 Teilnehmenden gibt eine klare Mehrheit von 79% an, solche Hinweise würden ihnen helfen. Nur 17% wäre es egal (Umfrage Stand 21.10.).

Dieses Beispiel illustriert sehr schön, dass die Konsumenten keine Verbote brauchen, sondern schlicht mehr Information.

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4 Gründe warum ungesundes Essen nicht verboten gehört

No fast food

Wäre es nicht einfacher, ungesundes Essen staatlich zu verbieten, schlicht aus der Reichweite der Konsumenten zu entfernen? Würde es das Leben einfacher machen und die Gesundheit aller verbessern?

Viele werden dieser Aussage zustimmen – genauer gesagt 64% aller Deutschen. Zu diesem unerwartet hohen Ergebnis kommt das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung an der Universität Heidelberg in ihrem Freiheitsindex 2013. Scheinbar möchten mehr Leute ungesundes Essen verbieten als beispielsweise weiche Drogen wie Haschisch (55%).

Aus meiner liberalen Überzeugung fände ich ein Verbot von ungesundem Essen keine sinnvolle Idee. Warum nicht?

  1. Wer entscheidet, was ungesund ist und was gesund? Nehmen wir das Beispiel Schokolade: Studien zeigen, dass der regelmässige, aber moderate Konsum von dunkler Schokolade eine gesundheitsfördernde Wirkung hat. Soll man jetzt also nur weisse Schokolade wegen des höheren Zuckergehalts verbieten, oder was?
  2. Wie steht es mit der Eigenverantwortung? Der Konsument soll die Informationen erhalten, die ihm helfen, gesunde Entscheidungen zu treffen. Und diese dann eben auch selber treffen. Präventionsagenturen gibt es zuhauf und auch immer mehr Ärzte sind für das Thema Prävention und Ernährung sensibilisiert.
  3. Die Dosis macht das Gift. Ich möchte mir bewusst auch mal ungesundes Essen gönnen, kann aber Mass halten. Diese Möglichkeit soll mir nicht genommen werden, nur weil andere regelmässig über die Stränge schlagen.
  4. Die Umsetzung würde nicht funktionieren. Das Beispiel der Fettsteuer in Dänemark zeigt, dass die Konsumenten immer einen Weg finden werden, Verbote zu umgehen. Die weltweit erste Steuer auf Fett soll nun wieder abgeschafft werden.

Was denken Sie? Sind sie gleicher oder andere Meinung? Welche Lebensmittel müsste man verbieten und welche auf keinen Fall?

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