Archiv der Kategorie: Risikofaktoren

Vitamin C gegen Giftstoffe im Blut

POPs im Blut können mit Vitamin C bekämpft werden (im Bild rote Blutkörperchen)

POPs im Blut können mit Vitamin C bekämpft werden (im Bild rote Blutkörperchen)

Heute gibt es zahlreiche Schadstoffe in unserer Umwelt, welche durch Nahrung, die Atemwege oder sonstige Exposition in unseren Organismus eintreten. Einige sind in Dosis und Verweildauer unproblematisch, bei anderen kann man das nicht sagen.

Über Hormone im Trinkwasser habe ich früher bereits geschrieben. Zu den problematischen Schadstoffen gehören auch die sogenannten persistenten organischen Schadstoffen (POPs).

Wie kriegen wir die wieder raus? Kürzlich wurde eine interessante Studie publiziert, die zeigt, dass Vitamin C am Abbau dieser Stoffe massgeblich beteiligt ist. Nach zwei Monaten 1000mg täglich zeigten sich signifikant tiefere POP-Werte im Blut. Obwohl es sich nur um eine kleinere Studie handelt, stimmen die Ergebnisse doch optimistisch. Zurzeit laufen grössere Untersuchungen, welche diese Ergebnisse bestätigen sollen.

Noch mehr Lust auf Studien? Diese grosse, mehrjährige Untersuchung hier zum Beispiel hat 2012 gezeigt, dass ein tägliches Multivitamin bei Männern mittleren und höheren Alters die Krebsrate messbar senkt.

 

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Krebs: Eigene Schuld oder totaler Zufall?

Die Optimierung von Essen und Bewegung ist wichtig – birgt aber auch Stresspotential.

Die Optimierung von Essen und Bewegung ist wichtig – birgt aber auch Stresspotential.

Krebs ist – das ist eine Binsenweisheit – eine der bedeutendsten Todesursachen weltweit. Tendenz steigend. Heute wissen wir vieles, aber noch lange nicht alles darüber. Im Gegenteil, bei den meisten Menschen herrscht Verwirrung.

Da hilft es auch nicht, dass momentan eine Debatte stattfindet, die man so zuspitzen könnte: Wer Krebs bekommt, hat selber Schuld. Sagen die einen. Die anderen wiederum verweisen u.a. auf die Evidenz genetischer Einflüsse und meinen gewissermassen, man habe eh keinen Einfluss darauf. Also was soll’s.

Hat der Lebensstil nun Einfluss oder nicht?

Diese Debatte ist gefährlich. Denn geprägt von unserer heutigen Leistungsgesellschaft, wo wir alle für unseren (beruflichen) Erfolg selber verantwortlich sind, laufen wir auch Gefahr, eine Krebsdiagnose als „eigene Schuld“ zu verstehen. Er/sie/ich hätte ja mehr Sport treiben können, besser essen etc. Die Konsequenz ist ständiger Stress und Vorwürfe. Zahlreiche Studien beweisen ja schliesslich, wie wichtig ein gesunder Lebensstil ist.

Die andere Seite der Debatte erhielt Aufwind durch eine Studie, welche besagt, dass die meisten Krebserkrankungen schlichtweg ein Fall von Pech sind. Und dann gibt es auch noch die erbliche Vorbelastung. Die Folge dieses Denkens ist, dass man dem Lebensstil keine Beachtung mehr schenkt, denn „sterben musste trotzdem!“.

Es liegt auf der Hand: Beide Arten zu denken sind problematisch. Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo dazwischen.

Den Lebensstil optimieren, aber unverkrampft

Da wir nunmal unsere Gene und unsere Zellmutationen nicht beinflussen können, bleibt uns immerhin, den Lebensstil zu optimieren. Dabei ist aber eben wichtig, dies in einer entspannten und nicht verkrampften Art zu tun. Das Leben soll ja auch Spass machen und nicht geprägt sein von Ängsten und Stress.

Forscher der Harvard Universität haben gezeigt, wie rund die Hälfte aller Krebsdiagnosen und Krebstodesfälle verhindert werden könnten. Es gelingt mit einem Mix aus vier Massnahmen:

  • Nicht Rauchen
  • Alkohol massvoll konsumieren (max. 1 Drink pro Tag für Frauen und 2 für Männer)
  • Gewicht im Griff behalten (BMI zwischen 18.5 und 27.5)
  • Regelmässig bewegen (mind. 75-150 Min. pro Woche)

 

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Das Ende aller Antibiotika?

„Ich glaube, ich brauche ein Antibiotikum gegen meine Erkältu…“ – „ES IST EIN VIRUS!“

Nun ist es also soweit. Auch in den USA wurde ein Bakterium in einem Menschen entdeckt, das gegen alle verfügbaren Antibiotika resistent ist! Vor einigen Monaten geschah dies schon in Europa und China. Die Konsequenzen sind nicht auszumalen, Schreckensszenarien geistern in den Medien herum. Ohne Zweifel handelt es sich um eine ernsthafte Gefahr.

Warum ist dies geschehen? Ganz einfach: Wir Menschen wenden viel zu viel Antibiotika an. In den USA schätzt man, dass rund 30% aller verabreichten Medikamente überflüssig sind. Zudem werden sie vom Patienten nicht korrekt angewandt. Als weiterer gewichtiger Faktor ist die masslose, vorbeugende Verwendung in der Tiermast zu nennen: Studien zufolge kommt dort fast die Hälfte aller Antibiotika zum Einsatz.

Beim Arzt nicht Antibiotika verlangen

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat eine nationale Strategie gegen Antibiotikaresistenz gestartet. Aber was können wir Patienten und Konsumenten tun? Der Beoabachter gibt uns drei konkrete Tipps:

  • Verlangen Sie beim Arzt keine Antibiotika. Verschreibt er sie von sich aus, dann unbedingt in der vorgeschriebenen Dosierung und bis zum Schluss einnehmen.
  • Da immer mehr Nutztiere resistente Keime tragen, ist es sehr wichtig, das Fleisch in der Küche getrennt von ­Dingen zuzubereiten, die man nicht kocht. Danach Hände, Messer und Brett gründlich mit heissem Wasser und ­Seife waschen. Die Keime gehen beim Kochen zugrunde. Hat man jedoch den Salat mit demselben Messer oder auf demselben Brett geschnitten, nimmt man sie trotzdem auf.
  • Auf keinen Fall vermeidbare Opera­tionen in Ländern mit zweifelhafter Spitalhygiene vornehmen lassen.

Sicher macht es auch Sinn, jene Art Landwirtschaft zu unterstützen, die auf den vorbeugenden Einsatz von Antibiotika verzichtet. Dazu muss man sich speziell informieren, etwa hier.

Und natürlich gilt, dass ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung das Immunsystem stärkt.

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Snacks zwischendurch: Kampf dem Zucker

Wir alle haben einen persönlichen Feind. Manche nennen es auch „Laster“ oder „Schwäche“. Wir wissen, dass es ungesund ist und trotzdem können wir kaum davon lassen. Die einen rauchen, die anderen trinken übermässig, nicht wenige verputzen ganze Chips-Packungen oder sind Bewegungsmuffel. Kennen Sie das? Ich möchte diese Gewohnheiten nicht verniedlichen und nenne sie darum beim Namen: „Feind“. Denn meinem Feind, meiner Nemesis habe ich den Kampf angesagt, nämlich dem Zucker!

Im Englischen würde man sagen „I have a sweet tooth“ – ich nasche gerne. Das heisst, ich müsste wohl eher sagen, ich naschte gerne. Kaum eine Gelegenheit habe ich ausgelassen, etwas Schokolade hier oder ein Stück Kuchen dort zu erwischen. Ich bin schlank und dachte daher, ich könnte es wegstecken. Zudem achte ich ja sonst auf meine Ernährung und meinen Lebensstil. Ein kleines Laster muss jeder haben, hab ich mir jeweils gesagt. Doch damit ist Schluss. Warum genau kann ich nicht mal sagen, irgendwoher kam ein letzter Tropfen ins berühmte übervolle Fass.

Zucker ist eine Epidemie, er ist überall. Seine Effekte sind so verheerend, dass die WHO ihre Empfehlung kürzlich drastisch auf noch sechs Teelöffel pro Tag gesenkt hat. Seit Anfang Februar habe ich mein Verhalten daher (für meine Verhältnisse) radikal umgestellt. Und siehe da – es geht viel besser, als ich befürchtet hatte.

Jetzt ist es nicht so, dass ich eine Nulltoleranz gegen Zucker einhalte. Nein, aber ich lasse schlicht die unnötigen Gelegenheiten weg. Mein Geheimnis? Substitution. Die süssen Kleinigkeiten ersetze ich mit Früchten, Beeren, Nüssen, Hüttenkäse oder getrockneten Feigen. Zudem trinke ich noch mehr Wasser, was die Lust nach süssen Knabbereien zusätzlich dämpft.

Wer es mir gleich tun will, findet hier weitere Infos zu einem Leben ohne Zucker und Tipps gegen Heisshunger. Viel Erfolg!

 

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Der Stuhl ist der Feind

Ich mach jetzt mal eine kleine Wette: Sie sitzen grade, stimmt’s? Zwar würde es mich freuen, wenn mein Blog auch draussen auf der Baustelle gelesen würde, aber die Chancen dafür sind eher klein. Nein, wir sind doch alle Schreibtischtäter. Durchschnittlich verbringen wir an Werktagen über sieben Stunden (450 Minuten) sitzend, wie eine grosse Studie aus Deutschland ergeben hat.

Dazu muss man sagen, dass es sich dabei um Selbsteinschätzungen handelt, das heisst, der Wert wird wohl noch höher sein. Trotzdem, bleiben wir mal bei den gut sieben Stunden: Das macht gemäss meiner spontanen Überschlagsrechnung 82’500 Stunden Sitzen in Arbeitsleben eines Bürolisten (50 Jahre Arbeit, 220 Arbeitstage pro Jahr). Dem stehen 5’500 Stunden Bewegung gegenüber, FALLS Sie sich jeden Tag 30 Minuten bewegen. Nicht eingerechnet sind dabei Abende vor dem Fernseher und inaktive Wochenenden.

 

Ab und zu ins Fitness reicht nicht aus

Wir sitzen also zu viel. Viel zu viel. Dieses Sitzen ist insofern problematisch, da es in hohem Masse gesundheitsschädigende Wirkungen hat. Forscher haben 2012 herausgefunden, dass Diabetes und Herzkreislauf-Krankheiten die Folge sind. Vielsitzer sterben früher.

Aber es kommt noch dicker: Selbst regelmässige Bewegung macht die negativen Auswirkungen des Sitzens nicht wett, wie diese Studie zeigt! Es reicht also nicht, wenn wir uns nach sieben Stunden im Büro noch fürs Joggen oder Fitness motivieren. Zustätzlich sollten wir nach Möglichkeiten Ausschau halten, die Zeit im Sitzen zu verringern. Hier einige Tipps:

  • Kaufen Sie sich ein Stehpult. Notfalls tut es auch ein Aufsatz.
  • Halten Sie Stehungen, keine Sitzungen (Extrabonus: Stehungen sind schneller vorüber!)
  • Gehen Sie über Mittag spazieren
  • Klar: Wo immer möglich Treppe statt Lift oder Rolltreppe.
  • Auf dem Weg zur Arbeit eine Haltestelle früher raus oder das Auto weiter weg parkieren.
  • Drucken Sie sich mal was aus und lesen Sie es im Stehen, statt sitzend am Computer.

Disclaimer: Dieser Beitrag wurde von A bis Z im Stehen geschrieben.

 

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Die Gene und das Essen

„In den Genen liegt der Schlüssel zu Ihrer Gesundheit.“ Schon mal gehört? Nein, das ist kein reines Marketing-Gerede, sondern da ist was dran. Unsere Gene beeinflussen die Art und Weise, wie wir Nahrung verstoffwechseln, also Nährstoffe aufnehmen. Die Forschung dazu steckt noch ziemlich in den Kinderschuhen, doch das wird sich ändern.

Harvard hat kürzlich ein neues Center eröffnet, wo untersucht werden soll, wie der Körper den Stoffwechsel reguliert. Gemäss den Wissenschaftlern könnte dieses Forschungsfeld einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen die weltweite Epidemie von Stoffwechsel-Krankeiten wie Fettleibigkeit, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen leisten.

Natürlich bieten sich hier unbegrenzte Möglichkeiten für Diät-Programme. Aber nicht nur. Denn herauszufinden, welche Nahrungsmittel wir besser oder schlechter verarbeiten – und damit das Wohlbefinden zu steigern – ist sicher nicht nur für jene interessant, die Gewicht reduzieren möchten.

Auf dem Gebiet weit fortgeschritten ist das kalifornische Unternehmen Nutrilite, das sich als führender Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln einen Namen gemacht hat. Das Programm „bodykey“ erlaubt es dem Nutzer, auf der Grundlage eines Gentests* ein individuelles Ernährungs- und Trainingsprogramm zu erstellen.
*Den Gentest gibt es leider (noch) nicht in der Schweiz.

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8km spazieren für ein Fläschchen Cola

Schon lange beobachten Gesundheitsexperten den Konsum von Soft Drinks mit Besorgnis und fordern eine Reduktion. Sogar Verbote sind im Gespräch. Seit einigen Jahren müssen immerhin die Kalorien auf den Verpackungen angegeben werden. Doch kaum jemand weiss etwas damit anzufangen.

Vielleicht ändert sich das bald. Eine im American Journal of Public Health publizierte Studie beschreibt nämlich einen erfolgreichen, innovativen Ansatz, um die Inhaltsangaben verständlicher zu machen.

Forscher der Universität John Hopkins haben Hinweise angebracht, welche die Kalorienzahl in Relation stellen zu den sportlichen Aktivitäten, die notwendig sind, um die Energie wieder zu verbrennen. Eine Flasche Soft Drink mit 250 Kalorien erfordert entweder einen Spaziergang über 8 Kilometer oder 50 Minuten Joggen! Die Hinweise haben ihre Wirkung nicht verfehlt: In einem mehrmonatigen Versuch in einigen Lebensmittelgeschäften konnten die Forscher eine langfristige Beeinflussung des Konsumverhaltens von Teenagern nachweisen. Sie haben deutlich öfter zu Wasser gegriffen.

Und in der Schweiz? In einer online Umfrage auf 20 Minuten mit über 16’000 Teilnehmenden gibt eine klare Mehrheit von 79% an, solche Hinweise würden ihnen helfen. Nur 17% wäre es egal (Umfrage Stand 21.10.).

Dieses Beispiel illustriert sehr schön, dass die Konsumenten keine Verbote brauchen, sondern schlicht mehr Information.

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Gefährdet Facebook die Gesundheit?

Wer hat sich nicht schon über Inhalte auf den sozialen Medien aufgeregt, inbesondere auf Facebook oder in den Kommentarfeldern von online Zeitungen? Mir beispielsweise ist es am Tag vor meinen Sommerferien so ergangen. Zugegeben, es war mein Fehler, ich hätte die Kommentare ja nicht zu lesen brauchen. Da sitze ich also im Zug zum Flughafen und lese einen Schwall von ausländer- und wirtschaftsfeindlichen Kommentaren im Zusammenhang mit der unsäglichen Masseneinwanderungsinitiative, die hierzulande im Februar ja angenommen wurde. Die Kommentare waren derart plump, dass ich mich noch am Tag danach nicht beruhigen konnte.

Nun hat eine Studie meinen Verdacht bestätigt, der mir seither nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist: Inhalte auf sozialen Netzwerken (also Facebook, Twitter etc.) können negativen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben. Forscher haben Daten von 50’000 Menschen aus 24’000 italienischen Haushalten ausgewertet und den Zusammenhang zwischen dem Konsum sozialer Medien und dem Wohlbefinden untersucht. Keine andere Studie zu diesem Thema hatte bisher einen solch grossen Datensatz.

Es hat sich gezeigt, dass Hass-Kommentare, Diskriminierungen und sonstige Ausfälligkeiten auf Facebook und Co. das Vertrauen in Menschen herabsetzt – und damit das eigene Wohlbefinden negativ beeinflusst. Soziale Netzwerke können den echten zwischenmenschlichen Kontakt also nicht nur nicht ersetzen – sie machen ihn sogar notwendiger denn je.

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Unser Essen: zu salzig, zu süss, zu fett

Eine Studie der Universität Hohenheim über 12 Länder hat einmal mehr gezeigt, dass wir zu viele Geschmacksstoffe zu uns nehmen. Prof. Vetter, der Leiter der Studie: „Heutzutage ist in fast allen Nahrungsmitteln Salz, Zucker oder Fett enthalten“. Salz, Zucker und Fett sind zwar natürliche Geschmacksverstärker, doch gelangen sie heute viel zu häufig und meist versteckt auf unseren Speiseplan. So etwa bei Joghurts, die oftmals viel Zucker enthalten.

Doch die Situation ist nicht so einfach, als dass man nur mit dem Finger auf die bösen Nahrungsmittelhersteller zeigen könnte. Denn eine Versuchsreihe von Agroscope aus dem Jahr 2010 hat gezeigt, dass Konsumenten den Zuckergehalt in Jogurts zwar als zu hoch empfinden, in einem Test dann aber doch dem Jogurt mit dem meisten Zucker den Vorzug geben.

Um dieses Dilemma zu beheben, möchten Wissenschafter den Gehalt an Geschmacksstoffen Schritt für Schritt senken – ohne dass die Konsumenten Verdacht schöpfen. Seit 2010 läuft der Versuch in der Schweiz. Unter der Leitung des Bundesamts für Gesundheit und in Zusammenarbeit mit sechs Nahrungsmittelherstellern werden Anpassungen vorgenommen.

Wir werden sehen. Was wir aber heute schon tun können: Unsere Mahlzeiten selber zubereiten, damit man den Zucker-, Salz- und Fettgehalt im Griff hat. Am besten gleich mit einem Multigarsysstem, das mehr Nährstoffe und damit Geschmack in den Speisen beläst. So brauchen wir ganz automatisch weniger Salz.

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Verdichteter Boden wird zum Problem

Noch ein Grund, auf die Herkunft und Verarbeitung unserer Speisen zu achten und bei Bedarf zusätzliche Nährstoffe beizufügen: nämlich das Problem verdichteter Böden.

Mindestens ein Drittel der Zentralschweizer Böden ist so verdichtet, dass Pflanzen nicht mehr richtig wachsen. Schuld sind die schweren Geräte der Bauern (NZZ am Sonntag vom 17.11.2013). Dies ist das Fazit einer noch unveröffentlichen Untersuchung des Luzerner Umweltamts.

«Das Wasser versickert teilweise nicht mehr, es kommt vermehrt zu Erosion», so das Umweltamt. Dies könne nicht nur zu Ertragsverlusten führen, auch die Biodiversität leide, da Bodenlebewesen wie etwa Regenwürmer keinen Lebensraum mehr finden. «Reicht die Verdichtung einmal bis in den Unterboden, ist dies kaum mehr rückgängig zu machen». Gesunder Boden bestehe aus Hohlräumen, in denen Wasser, Luft und Nährstoffe zirkulieren können. Intensiv genutzte Böden wie Äcker und Weideflächen würden oft mit schweren Maschinen befahren, was die Hauptursache für die Verdichtung sei, sagt Widmer. Im Kanton Baselland hat das Gewicht der schwersten Traktoren seit 1992 durchschnittlich um 45 Prozent zugenommen.

Auch das Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen warnt in einer über 40-seitigen Broschüre vor den Folgen der Verdichtung: „Der Unterboden als Quelle für Nahrstoffe und Wasser wird daher nicht erschlossen“ und „Die Nährstoffaufnahme der Pflanzen sinkt“ (S. 19).

Dass es auch anders geht, zeigt das kalifornische Nahrungsergänzungsunternehmen Nutrilite, das seine 2500 Hektaren Anbaufläche konsequent biologisch bebaut, jährlich die Anzahl der Mikroben kontrolliert und sogar ägyptische Regenwürmer aussetzt, damit der Boden noch besser mit den wichtigen Hohlräumen versehen wird.

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Rauchen schadet der Schönheit

Rauchervergleich / Zwillingsstudie

Neulich im Supermarkt, im Regal bei den Zahnpastas, sagt eine Kundin zur Verkäuferin: „Nein, nein ich rauche nicht. Nur 2-3 Zigaretten pro Tag.“ …! Wirklich so geschehen, ich traute meinen Ohren kaum.

Nebenbemerkung: Solche Selbsteinschätzungen lassen einem echt an der Aussagekraft von Gesundheitsumfragen zweifeln. Immer wieder hört man ja von den Statistikämtern, dass sich die Leute als gesund einschätzen, sich ihrer Meinung nach genug bewegen und sich selbstverständlich auch ausgewogen ernähren… Die Frau aus dem Supermarkt gibt bei dieser Umfrage sicher an, Nichtraucherin zu sein.

Wie auch immer, das ist ein anderes Thema, dem ich vielleicht mal einen Beitrag widmen könnte. Doch dieses Erlebnis im Supermarkt zusammen mit einer ungewöhnlichen Studie haben mich dazu bewogen, einen Blog Post übers Rauchen zu schreiben.

Es ist hinlänglich bekannt; Rauchen schadet der Gesundheit. Es verursacht Krebs, Asthma, Schlaganfälle, Impotenz etc. Etwas weniger bekannt sind die Auswirkungen auf die Haut und somit das Aussehen. Doch jetzt haben US-Chirurgen eine interessante Methode entwickelt, um die Schäden sichtbar zu machen. Sie fanden nämlich eineiige Zwillinge, von denen jeweils eine Person über mehrere Jahre dem Glimmstengel gefrönt hat. Das Resultat ist deutlich (Artikel im Spiegel) (s. beispielsweise das Bild oben – wer von den beiden Herren raucht wohl?).

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Schlafen kann ich, wenn ich tot bin

Es gehört zum guten Ton, damit anzugeben, wie wenig Schlaf man braucht. Burberry-Chefin Angela Ahrendts um Beispiel bekomme Kopfschmerzen, wenn sie länger als sechs Stunden schlafe. Credit Suisse-CEO Brady Dougan kommt mit viereinhalb Stunden aus und Henry Ford bezeichnete den Schlaf gar als überflüssig. In unserer Leistungsgesellschaft gilt Schlaf als Schwäche.

Doch diese „Schlafen kann ich, wenn ich tot bin“ Mentalität ist vielleicht schon bald out, denn sie passt nicht mehr in den Lifestyle immer mehr Menschen, die gesundheitsbewusst leben möchten. Schlaf ist gesund, sogar eine der fünf Säulen der Gesundheit, das wissen wir. Wieso das so ist, muss aber erst noch abschliessend geklärt werden.

Die Uni Rochester (New York) konnte diesen Monat eine der möglichen Thesen erstmals experimentell bestätigen: Schlaf reinigt das Gehirn. Das glymphatische System, welches die Gehirnflüssigkeit durch das Gewebe pumpt, sorgt für den Abtransport der Stoffwechsel-Abfallstoffe. Im Schlaf ist dieses System zehnmal so aktiv wie im Wachzustand. Aufgrund der neuen Erkenntnisse gehen Forscher davon aus, dass Schlafmangel mitverantwortlich für die Entstehung von Alzheimer ist.

Dass sich beim Stellenwert von Schlaf etwas tut, haben auch einige Firmen erkannt und bieten beispielsweise Schlafräume an, wie der NZZ-Artikel vom 14.10. zeigt. Und schliesslich ist das Thema auch auf dem Radar des GDI: Das Gottlieb Duttweiler Institut arbeitet zurzeit an einer grossen Studie über den Schlaf. Sie untersuchen dazu unter anderem die Twitter-Daten von Prominenten. Bereits jetzt ist eine interessante Kurzzusammenfassung als Download erhältlich.

Genug Gründe also, den Schlaf nicht mehr als Schwäche anzusehen, sondern zu einem neuen Statussymbol zu erheben. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir jedoch, dass ich zuallererst an mir arbeiten muss, denn in sechs Stunden klingelt auch bei mir schon wieder der Wecker…

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Diese Lebensmittel sollten bio sein

troutlake

Mittlerweile gibt es fast jedes Gemüse und jede Frucht in zweifacher Ausführung: bio und konventionell. Bio ist teurer und in der Regel grün verpackt. Gibt es sonst noch Unterschiede? Ab und zu taucht ja auch eine Studie auf, die den höheren Nährwert von Bioprodukten anzweifelt.

Die Mehrheitsmeinung in der Forschung ist klar: Bioprodukte sind in der Regel besser, u.a. weil sie weniger Pestizide enthalten. Sollte man darum nur noch bio kaufen? Nicht unbedingt, aber es gibt eine Minimum-Liste. Nämlich die Lebensmittel, wo die Sachlage unbestritten ist. Folgende Esswaren sollten gemäss den online Magazinen Huffington Post und fitforfun nur bio gekauft werden (Schnittmenge beider Magazine):

  • Kartoffeln (keine Stickstoffdüngung)
  • Milch (bio hat mehr ungesättigte Fettsäuren)
  • Obst und Gemüse, das nicht geschält wird, wie Äpfel, Peperoni
  • Kohl (bio enthält mehr Vitamin C)
  • Exotische Früchte (werden normalerweise auf dem Transportweg begast)

Mehr und mehr Konsumenten sind vom Nutzen der Bioprodukte überzeugt, was sich auch in den Verkaufszahlen der Grossverteiler niederschlägt. So hat die Migros kürzlich angekündigt, die Anzahl ihrer Bioläden der Marke „Alnatura“ zu erhöhen. „Wir sind 2012 im Bio-Bereich um fast 9 Prozent auf einen Umsatz von 474 Millionen Franken gewachsen“, sagt Migros-Chef Herbert Bolliger. Das Kerngeschäft der Migros-Genossenschaften bewegt sich hingegen nur leicht im Plus.

Bleibt nur noch zu erwähnen, dass man die teuer und mit gutem Gewissen erworbenen Produkte dann auch schonend zubereiten sollte. Nämlich mit einem Multigarsystem. Sonst haben auch Bioprodukte nicht mehr drin als die konventionellen.

Im Bild: Troutlake Farm von Nutrilite, die grösste biologische Kräuterfarm der USA, im Bundesstaat Washington. (Quelle: Facebook „Nutrilite US“)

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Das Ende des Salzstreuers?

Salzstreuer

Vielleicht geht es Ihnen auch so: Fassungslos muss ich zuschauen, wie Gäste im Restaurant automatisch zum Salzstreuer greifen, kaum hat der Kellner ihnen den Rücken zugedreht. Ohne zu kosten wird das Gericht mit einer tollen Ladung Natriumchlorid zugedeckt. Den Speisen, ihrem Eigengeschmack und auch den Künsten des Kochs wird keine Chance gegeben.

Mittlerweile haben viele Chefköche aus den USA reagiert und stellen den Salzstreuer gar nicht mehr auf den Tisch. Die Debatte darüber verläuft hitzig. Ob sich dieser Trend auch hierzulande etablieren kann? Wohl kaum, obwohl eine Reduktion des Salzkonsums manch einem gut täte. Denn eine Studie im Auftrag des BAG hat 2010/2011 untersucht, wieviel Salz in der Schweiz konsumiert wird. Und die Resultate sind deutlich: Die internationale Empfehlung, maximal 5 Gramm Salz pro 24-Stunden zu sich zu nehmen, erfüllen in dieser Studie gerade mal 22 Prozent der Frauen und 6 Prozent der Männer. Die American Heart Association empfiehlt sogar einen Natriumverbrauch von nicht mehr als 1500 Milligramm täglich.

Die Probleme eines übermässigen Salzkonsums sind hinlänglich bekannt. Pro Jahr sterben daran 2.3 Millionen Menschen und rund 15 Prozent aller Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind darauf zurückzuführen (Link). Besonders Männer sind betroffen. Der Salzstreuer auf dem Tisch ist aber nur die Spitze des Einberges, damit lässt sich nicht viel ausrichten. Schon bessere Resultate könnte man mit einer salzarmen Zubereitung erreichen. Hier bietet sich besonders die Verwendung eines Multigarsystems an, worauf ich an dieser Stelle schon mehrmals hingewiesen habe (Link).

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Gefahr liegt in der Luft

Bei meinen Vorträgen oder im persönlichen Gespräch über Nahrungsergänzungen merke ich oft, dass einem Risikofaktor heutzutage fast keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt wird. Dabei ist es jener, dem wir uns kaum entziehen können, nämlich die Luftverschmutzung durch Feinstaub. Klar, die Konzentrationen haben sich in den letzten Jahren verringert und verglichen mit Peking oder Mexiko Stadt atmen wir komfortabel. Doch auch in unseren Breitengraden ist die Gefahr sehr real, wie eine aktuelle Studie aufgezeigt hat.

Die im Fachmagazin „Lancet Oncology“ publizierten Ergebnisse der European Study of Cohorts for Air Pollution Effects sprechen eine deutliche Sprache. Die Forscher haben nämlich aufgezeigt, dass auch Konzentrationen unterhalb des EU-Schwellenwerts das Lungenkrebsrisiko stark ansteigen lassen. Diese Schwellenwerte bieten also eine trügerische Sicherheit. Die Studie umfasste 300’000 Personen und nutzte sehr genaue Messtechniken.

Der aktuelle Stand der Forschung bringt die Feinstaubbelastung neben Lungenkrebs mit folgenden Erkrankungen in Verbindung:

  • Atemwegsprobleme wie Husten, Atemnot, Bronchitis und Asthmaanfälle
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Schlaganfälle
  • Diabetes
  • Schädigungen des Nervensystems
  • Verzögertes Wachstum des Fötus im Mutterleib, vermehrte Frühgeburten sowie ein vermindertes Geburtsgewicht beim Neugeborenen.

Feinstaub entsteht unter anderem in der Industrie, im Strassenverkehr, in Elektrizitätswerken, in der Landwirtschaft oder ganz allgemein im Privathaushalt.

Darum fordern Epidemiologen neue Anstrengungen, um die Feinstaubbelastung weiter zu senken. In der Zwischenzeit können wir mit dem Konsum von möglichst viel Früchten und Gemüse unseren Mikronährstoffspeicher füllen. Für all jene, die ihre „5 am Tag“ eben nicht täglich schaffen, sind hochwertige, natürliche Supplemente zu empfehlen. Denn Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe sind mitverantwortlich für die Ausscheidung von Giftstoffen aus unserem Körper.

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